Übersicht

Diese Webseite gibt einen Überblick über Archäomagnetik in Deutschland, Österreich und angrenzenden Ländern.
Der Schwerpunkt der Darstellung liegt in der Erläuterung des aktuellen Forschungsstandes im Bereich der erdmagnetischen Säkularvariation und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten zur Datierung von archäologischen Befunden.

Das Erdmagnetfeld

EMF-Komponenten Das Erdmagnetfeld (EMF) kann in erster Näherung durch das Feld eines Dipols (Stabmagnet mit Polanstand Null) beschrieben werden, der heute um ca. 11,5° gegen die Rotationsachse geneigt ist. Ein Magnetkompass richtet seine Nadel an der Feldlinie aus und zeigt somit auf den magnetischen Pol (Durchstoßpunkt der Dipolachse). Die Feldlinien stehen am magnetischen Pol senkrecht, sind in mittleren Breiten geneigt, während sie am magnetischen Äquator horizontal gerichtet sind. Der magnetische Feldvektor wird durch die drei erdmagnetischen Elemente Deklination (D), Inklination (I, zusammen ergeben sie die Richtung des EMFs) und die Intensität (F) bestimmt. Die Deklination ist der vom Kompass angezeigte Winkel der magnetischen Nordrichtung relativ zu geographisch Nord, die Inklination ist die Neigung der Magnetfeldlinie zur Erdoberfläche, während die Intensität die Stärke des EMFs ist.

Die Säkularvariation

Historische Aufzeichnungen des Erdmagnetfeldes (EMF) der vergangenen 400 Jahre zeigen zeitliche Schwankungen der Richtung und Stärke des Feldvektors, die erdmagnetische Säkularvariation (SV) genannt werden. Der vom Kompaß angezeigte Winkel der magnetischen Nordrichtung relativ zu geographisch Nord (Deklination) und die Neigung der Magnetfeldlinie zur Erdoberfläche (Inklination) können im Laufe eines Jahres um ein bis zwei Zehntel Grad zu- oder abnehmen. Die Säkularvariation ist regional unterschiedlich und folgt keinem bisher bekannten regelmäßigen Muster.

Die Kalibrationskurve

Für Deutschland und Österreich liegen eine Säkularvariationskurven vor, die Datierungen innerhalb der die letzten 2500 Jahre erlauben. Durch Vergleich der archäomagnetischen Richtung mit der Säkularvariationskurve kann das Alter, bzw. die letzte Nutzung eines archäologischen Befundes bestimmt werden.

Dipolfeld

Dipolfeld

Das Dipolfeld der Erde ohne die Feinheiten lokaler Strukturen.

Säkularvariation

Historische Säkularvariationskurven

Historische Säkularvariationskurven verschiedener Observatorien.