Übersicht

Diese Webseite gibt einen Überblick über Archäomagnetik in Deutschland, Österreich und angrenzenden Ländern.
Der Schwerpunkt der Darstellung liegt in der Erläuterung des aktuellen Forschungsstandes im Bereich der erdmagnetischen Säkularvariation und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten zur Datierung von archäologischen Befunden.

Altersbestimmungen mithilfe des Erdmagnetfeldes

Das Magnetfeld der Erde unterliegt in Betrag (oder auch Stärke) und Richtung zeitlichen und räumlichen Schwankungen, die zur Alterbestimmung geologischer Einheiten oder archäologischer Fundschichten genutzt werden können. Hierbei wird einerseits die sogenannte Säkularvariation genutzt, die Datierungen in den letzten Jahrtausenden erlaubt. Andererseits können aber auch die Umpolungen des Erdmagnetfeldes auf der Zeitskala des Quartärs verwendet werden, um z. B. Zeitmarken für die Entwicklungsgeschichte des Menschen zu erhalten. Solche Datierungen sind möglich, weil die in Gesteinen, Böden oder Siedlungsschichten enthaltenen magnetischen Minerale in der Lage sind, das Magnetfeld aufzuzeichnen.

Archäomagnetik

Die Anwendung magnetischer Verfahren der Geophysik im Zusammenhang mit archäologischen Fragestellungen kann nicht nur zur magnetischen Prospektion als Methode zur Kartierung von Bodendenkmalen genutzt werden, sondern auch zur Altersbestimmung von archäologischen Befunden.

Datierung

Mit Hilfe paläomagnetischer Untersuchungen an geheizten archäologischen Strukturen, wie Öfen, Kaminen, Feuer- oder Brandstellen kann die gespeicherte Magnetfeldrichtung noch Jahrtausende später gemessen werden. Über den Vergleich mit der Säkularvariationskurve kann ein archäologischer Befund datiert werden.

Ein grundsätzlicher Vorteil der Methode ist, dass nicht wie bei Dendrochronologie oder Radiokarbonmethode das Alter des verbrannten Holzes, sondern wie auch bei der Thermolumineszenz direkt die Aufgabe des Ofens datiert wird.

Datierung

Beispiel

Die Fundstelle Kalteiche überlappt mit einem Teil der Säkularvariationskurve

Paläomagnetismus

Gesteine und Böden besitzen einen Paläomagnetismus, da bei ihrer Entstehung die Magnetisierung ihrer magnetischen Mineralanteile (z.B. Magnetit, Hämatit, Goethit) parallel zum Erdmagnetfeld ausgerichtet wird. Das Gestein erhält eine schwache, dauerhafte Magnetisierung (Remanenz), die über Jahrmillionen erhalten bleibt.